Im April 2017 startete ich mit dem Projekt der Spektralen Photographie in der Heiligkreuzkapelle im Kloster St. Johann in Müstair. Dabei kamen Phänomene zum Vorschein, die weitere Untersuchungen und Vergleiche interessant erscheinen ließen. Insbesondere Infrarot Fluoreszenzen standen im Fokus, da sie Hinweise auf die Maltechnik gaben und die Lesbarkeit des Objektes verbesserten. Blaupigmente (Ägyptischblau) konnte ich, den Infrarot Fluoreszenzen folgend und in Makrophotographie spektral erfassend, entsprechend nachweisen. Im Jahr 2019 wird ein Katalog mit neuen Erkenntnissen zur Heiligkreuzkapelle veröffentlicht. Als Mitautorin werde ich über die Ergebnisse der Spektralen Photographie in diesem Kontext berichten. Im Juni 2018 setzte ich die Spektrale Photographie in der Mittelapsis der Klosterkirche ein, um die Untersuchung der Restaurierungshistorie, Materialverteilung und Pigmentwahl zu unterstützen.
Das Studium der Wandmalerei, deren Pigmente, Überzüge, Bindemittel und Restaurierungshistorie dokumentierte und untersuchte ich mit Hilfe aller photographischen Verfahren von UV Reflexion bis Infrarot Reflexion und den entsprechenden Fluoreszenzen. Auch die Streiflicht – Aufnahmen lieferten wichtige Informationen. Falschfarbenbilder entstanden elektronisch am Computer. Eine Auswertung der Aufnahmen bezüglich verwendeter Pigmente und Materialien wurde vor Ort im interdisziplinären Team diskutiert. Nach Sichtung des Materials startete ich mit einer Kampagne von Makroaufnahmen zur besseren Beurteilung der Schichten und zum Nachweis von Ägyptischblau in der Heiligkreuzkapelle 2017.